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Presse

 

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Alexander Kotchetow im Porträt

1931 schrieb Wassily Kandinsky in einer französischen Kunstzeitschrift: „Das Zusammentreffen des spitzen Winkels eines Dreiecks mit einem Kreis ist von nicht geringerer Wirkung als die Berührung zwischen dem Finger Gottes und dem Adams bei Michelangelo.“ Nicht jeder, der die sixtinische Kapelle besucht, ist allerdings geneigt, ihm in dieser Einschätzung zu folgen. 
Die Entstehungsgeschichte der abstrakten Malerei ist untrennbar verbunden mit Kandinsky und mit der russischen Kultur,  wie sie uns in Dostojewskis Roman Die Brüder Karamasow entgegentritt: Dimitri, der älteste, ist Soldat und Kämpfer. Iwan verkörpert den atheistischen Intellektuellen und Alexej, der fromme, ist Novize. Zerstörungslust, Leidenschaft, Zweifel, kalte Intellektualität. Melancholie und tiefe Frömmigkeit sind Aspekte, die bis heute als wesentliche Elemente dessen gesehen werden, was man gemeinhin die russische Seele nennt und was nicht ohne Folgen blieb auf die Entwicklung der Kunst im zwanzigsten Jahrhundert. Vor allem durch Kandinsky, den Typ des Intellektuellen, ein malender Jurist, dessen späteres Werk bei aller Wertschätzung seiner Einzigartigkeit zunehmend seelenloser wurde und der der gegenständlichen Malerei mit missionarischem Eifer den Todesstoß versetzte. Darin übrigens ganz ein Bruder Karamasow. Doch: Kandinsky ist tot und das zwanzigste Jahrhundert ist vorüber.
Ein Maler, der in München lebt, aber in Russland seine Ausbildung erhielt, Alexander Kotchetow, wendet sich bewusst von seinem Landsmann ab und der gegenständlichen Malerei zu. Nachdem Oktoberrevolution, Kommunismus und Kalter Krieg vorüber sind, kann die figurative Kunst ihr Comeback feiern. Doch das zu verstehen, ist eine lange Geschichte und erfordert die Bereitschaft, sich jenseits ausgetretener Denkpfade der Kunstgeschichte zu bewegen.

Vom Handwerk zur Kunst

Alexander Kotchetow wurde 1966 in Kiew geboren und besuchte zunächst ein Sportgymnasium, bevor die Eltern beschlossen, sein auffallendes künstlerisches Talent durch eine systematische Ausbildung schulen zu lassen. Er war noch keine zehn Jahre alt, als sie ihn dem Direktor der Kiewer Kunstschule vorstellten. Dieser sah sich die Zeichnungen des Kindes an und ermöglichte ihm den Wechsel auf ein Gymnasium mit künstlerischem Schwerpunkt. Von dieser Zeit an bis zum Abschluss des Kunststudiums an der Kiewer Kunstakademie erhielt Alexander Kotchetow eine systematische, fundierte Ausbildung im Zeichnen und Malen, wie sie im Westen kaum noch zu erhalten ist, daneben einen ebenso gründlichen Unterricht in Geschichte der Kunst. Fünfzehn Jahre widmete sich Kotchetow beinahe täglich der Ausbildung seiner zeichnerischen Fähigkeiten und der Entwicklung einer eigenen Palette und Formensprache. Kunst ist eben auch ein Handwerk und muss wie jedes Handwerk lange erlernt werden, bis man es perfekt beherrscht.
Dann kam die Perestroika und mit ihr die Öffnung nach Westen. Anfang der 1990er Jahre erhielt Alexander Kotchetow im Rahmen eines Austauschprogrammes ein Stipendium für einen Aufenthalt in München, der Partnerstadt Kiews. Er studierte die Stadt, ihre Menschen und Museen – und kehrte nach dem Abschluß seines Studiums in Kiew nach München zurück. Seit Mitte der neunziger Jahre ist München für ihn ähnlich wie damals für Kandinsky zur neuen Heimat geworden, die ihn den großen Künstlern der deutschen, holländischen, italienischen und französischen Malerei nicht nur geographisch ein Stück näher bringt. Kotchetow, der das Reisen liebt, hat die alten und neuen Meister stets als Dialogpartner und als Herausforderung verstanden. Aus einem tiefen Respekt vor ihrer malerischen Klasse hat er sich intensiv mit ihnen auseinandergesetzt und vieles von ihnen gelernt. Das ist spürbar in jedem Bild.

Alexander Kotchetow entwirft seine Bilder mit dem Auge. Jede gute Zeichnung, als ein „Ringen um die Ästhetik der Linie“, steht ihm höher als das Abmalen nach einer Fotografie. Darin folgt er Ingres, für den die Zeichnung die „Ehrlichkeit der Kunst“ zum Ausdruck bringt. Kotchetow wollte ursprünglich nicht nur Maler werden, sondern auch Illustrator und Kameramann. Doch dann entdeckte er, dass er die Momente, die ihn an diesen beiden Berufen faszinieren, durchaus in die Malerei integrieren und in seinen Gemälden zum Leben erwecken kann. Die Zeichnung macht er zum Gerüst des Bildes und lässt mit seiner Palette im Hintergrund gleichsam eine Lichtquelle aufscheinen, die seine Motive ähnlich zum Leuchten bringt, wie wenn ein Kameramann eine Szene filmt, die mit Spots angestrahlt wird.
Die Farbsprache von Alexander Kotchetow hat sich anders entwickelt als beispielsweise diejenige eines van Gogh. In seiner Kiewer Zeit malte Kotchetow noch sehr bunt. Heute benutzt er für jedes Bild nur drei bis vier Farben. Seine Palette ist reduziert, besitzt aber eine hohe Strahlkraft. Bei van Gogh verlief die Entwicklung umgekehrt: Seine frühen Werke sind dunkel mit einem starken Vorherrschen von Brauntönen. Dass van Gogh wie auch die Impressionisten zunehmend intensivere Farben verwendeten, führt Kotchetow auch auf den damals nicht geringen Konsum von Absinth (Wermutwein) zurück, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich vor allem von Künstlern reichlich konsumiert wurde. Das in Absinth enthaltene Nervengift Thujon intensiviert die Farbwahrnehmung. Mehr noch als die Impressionisten haben ihn jedoch die Meister der niederländischen Malerei fasziniert und geprägt. Dazu zählen vor allem die großen Erzähler Gerard ter Borch oder Vermeer, die es verstanden, ihren stillen Szenen eine große Beredtheit zu verleihen. Von ihnen übernahm Kotchetow das filmische Erzählen und die Farbe Schwarz als Farbe des Hintergrundes. Sie war im Impressionismus völlig aus der Mode gekommen, obwohl man wunderbare Effekte mit ihr erzielen kann. In gewisser Weise fühlt sich der Maler Kotchetow wie Don Quichote und ist darin Dostojewskis Alexej nicht unähnlich: sein wirtschaftlicher Erfolg als Künstler ist ihm weniger wichtig als die „Rettung der Welt“ – zumindest was die hohe Schule der Malerei angeht. Hier ist er Individualist, der beharrlich, hartnäckig, unerschütterlich und wider jeglichen Zeitgeist die Errungenschaften eines Tizian, El Greco oder Velázquez gegen Sperrmüllkunst und Abstraktion verteidigt. Natürlich stellt sich die Frage: Was ist an dieser Malerei neu? Was ist avantgardistisch, was macht ihre Zeitgenossenschaft aus? Die Antwort ist gar nicht so schwer. Sie liegt natürlich nicht in der Technik. Diese ist alt und von vielen Meistern entwickelt. Das Zeitgenössische bei Kotchetow liegt in seiner Bildsprache. Ein Blick genügt, um zu erkennen: das ist unsere Zeit, die Jahrtausendwende, das beginnende 21. Jahrhundert. Kotchetow hat einen scharfen Blick für das Typische. Und für das menschliche Gesicht. So wie seine Menschen schauen, haben sie vor zwanzig Jahren noch nicht geschaut. Ihre Gesichter haben sich verändert, weil ihr Bewusstsein sich verändert hat. Gesichtsausdruck und Habitus sind selbstbewusster als im ausgehenden 20. Jahrhundert. „Ich versuche, das Gesicht des zeitgenössischen Menschen zu finden“, sagt Alexander Kotchetow. Wer seine Bilder betrachtet, sieht sogleich: es ist ihm gelungen. Das wird sichtbar in Arbeiten wie Eine Tasse Kaffee, Kellnerin in Rosa (Titelbild) oder auch St. Annenstraat Nr. 66.

Oktoberrevolution und Abstraktion

Wer sich mit einem Russen über Malerei des 20. Jahrhunderts unterhält, bekommt einen neuen Blick auf die Kunstgeschichte. Kotchetow denkt weniger in westlichen Kategorien als in denen seiner eigenen Kultur und Geschichte. Für ihn ist die abstrakte Malerei eine unmittelbare Folge der politischen Umwälzungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts und der Oktoberrevolution, sozusagen die „linke Bewegung“ der Malerei. Die Kommunisten assoziierten mit Schönheit  und Gegenständlichkeit den Geschmack der Reichen und die Klasse der Bourgeoisie. Deshalb mussten sie Ästhetik und Form ebenso bekämpfen wie den Kapitalismus selbst.  Immerhin waren es zwei Russen, Kandinsky und der Kommunist Malewitsch, die der abstrakten Malerei zum Durchbruch verhalfen und die Gegenständlichkeit endgültig hinter sich ließen. Mit der Abstraktion hat Kandinsky, der vermögend und ein Bourgeois gewesen ist, seine eigene Klasse verraten. So kann man es auch sehen - aus russischer Perspektive.

Kotchetow ist bekennender Traditionalist. Seine Malweise ist daher gegenständlich und realistisch. Als Russe unterscheidet er drei Menschentypen: den echten Proletarier, den echten Bourgeois und den echten Adligen. Vor allen dreien empfindet er einen tiefen Respekt. Kritisch sieht er jedoch den „proletarischen Bourgeois“, der im Wesen ein Prolet, im Gehabe ein Kapitalist ist: ein Emporkömmling, der sein Handwerk nicht wirklich beherrscht, sondern nur über Geld verfügt - und meist über nicht wenige Minderwertigkeitskomplexe. Der proletarische Bourgeois ist gefährlich, da er die Neigung besitzt, den wirklichen Könner zu zerstören. Auch die Kunstszene ist gespickt mit diesem Menschentyp, der wenig Gefühl für Inhalte besitzt und dem es letztlich primär um Renommee, persönliche Eitelkeit, Geschäft und Profite geht. Es macht noch immer einen Unterschied, ob jemand sich als Künstler geriert, um Kasse zu machen und berühmt zu werden – oder ob er tatsächlich einer ist und weiß, dass sich sein wirtschaftlicher Erfolg einstellen wird als Folge der Qualität seiner Arbeit.
 
Alexander Kotchetow, Anti-Kandinsky und moderner Velázquez, ist als Maler außergewöhnlich. Er ist auf renitente Weise konservativ. Das macht den großen Reiz seiner Werke aus, die mittlerweile weltweit ihre Sammler gefunden haben. Wenn van Dyck heute noch leben würde, würde er Dessous genau so malen, wie Kotchetow es tut. Er würde die Frauen malen wie Kotchetow: selbstbewusst, fordernd, sich ihrer Wirkung bewusst, schön und schon lange nicht mehr zu beherrschen. Das ist zeitgenössische Kunst. Und wenn sie sich mit einer Maltechnik verbindet, die den Alten Meistern ebenbürtig ist, dann besitzt sie vor allem eines: Klasse. Diese Bilder setzen Maßstäbe.

Lena Naumann
Mundus Dezember/Januar/Februar 2009/2010

 

Geschichtenerzähler und brillianter Techniker


Selten berühren Bilder auf den ersten Blick wie die des jungen russischen Künstlers Alexander Kotchetow. Sie sprechen die Menschen unmittelbar an, denn sie zeigen einen Blick auf die Welt, der ein unverrätseltes Wiedererkennen zulässt. Es entsteht ein Dialog zwischen Bild und Betrachter. In den festgehaltenen Momenten offenbart sich die große Intensität seiner Bilder, in dem verlegenen Augenniederschlag der "Kellnerin in Rot" etwa oder in dem scheuen Blick der Bardame in "Abend in der Bar".

"Atemberaubend schön”, befand der Kulturreferent des Landkreises Rosenheim, Klaus J. Schönmetzler, zur Ausstellung des Kunst- und Kulturvereins Hohenaschau. Dieses Prädikat steigerte er noch in seiner Laudatio bei der Vernissage: "Wer diese Ausstellung betritt und erst mal nicht bestürzt, begeistert und erschlagen ist vor so viel schierem Können, dem ist schwer zu helfen."

Seine perfekte Maitechnik hat der 1966 in Kiew geborene Alexander Kotchetow an der dortigen Kunstschule und Akademie sowie an der Münchener Kunstakademie erlernt. Doch er beherrscht zudem etwas, was man nicht erlernen kann. Seine Ölbilder, Aquarelle, Pastelle, Tuschen und Bleistiftzeichnungen bringen Stimmungen wieder, die den vollendeten Techniken erst Sinn verleihen. Seine Motive findet der magische Realist in den vordergründig unscheinbaren Momenten des Alltags einer Großstadt, denen er in seinen Aquarellen eine hintergründige Überhöhung oder Verfremdung widerfahren lässt. Doch Realismus ist Ausdruck von Leben in Form des Lebens selbst. "Die Realität will ich verwandeln, will ich vergeistigen! Wie aber das Licht finden, die Lyrik, die Energie? Wie den Betrachter fesseln, ohne die Wahrheit zu verleugnen? Wie Schweigen abbilden, Trauer oder Frohsinn, seelische Qual, wie jeden Atemzug darstellen, der doch den Menschen, die Natur, ja unsere nicht ganz einfache Zeit ausmacht?" (Alexander Kotchetow)

In Anlehnung an die luftig hinskizzierten Variete- und Barszenen des französischen Impressionisten Henri de Toulouse-Lautrec und Edvard Hoppers kühl-reduzierte Interieurs thematisieren Alexander Kotchetows Bilder das Individuum in seiner Umgebung, die Gegenüberstellung von Innen-und Außenwelt, von Intimität und Öffentlichkeit. Stets nimmt der Betrachter vertraute Alltagskulissen wahr, zum Beispiel "Mädchen in Rot" und "Was willst Du mir sagen". Hier ist der Künstler Chronist seiner Zeit, der die Spannungen zwischen nüchternem, anonymem Großstadtleben und sensiblen menschlichen Charakteren sichtbar macht. Es gelingt Alexander Kotchetow meisterhaft, seine Modelle mit spontanem, leichtem Pinselduktus zu porträtieren, effektvoll kräftige, leuchtende Farbtöne und Helldunkelkontraste nebeneinanderzusetzen und souverän mit der Wirkung von Licht und Schatten zu spielen. An wenigen Bildstellen ist seine Malerei exakt ausgearbeitet, überwiegend beruht sie auf skizzenhaften Andeutungen mit dennoch präzisen Räumen und Landschaften, Einzelfiguren und Figurenkonstellationen. Die Valeurs und die sparsam eingesetzten Pinselstriche vollenden sich in den Augen des Betrachters zu einer detaillierten Bildszene mit lebendig eingefangener, wunderbar warmer und magischer Atmosphäre.

Zahlreiche Sammler sind von diesen zeitgenössisch-narrativen Werken fasziniert, und er kommt mit dem Malen kaum noch nach. Doch gute Kunst brauche Zeit, meint Kotchetow. In der aktuellen Ausstellung der Rotterdamer Kunsthalle bildeten sich Trauben von Menschen um seine Werke, und er wird in Gesprächen mit den großen niederländischen Meistern verglichen. Kotchetow misst sich sowohl an den (sowjetischen) Impressionisten als auch an den niederländischen Malern: am Geschichtenerzähler Gerhard ter Borch, den er interessanter findet als den populäreren Rembrandt, an Frans Hals' freien Pinselstrichen und natürlich an Vermeers Strahlkraft und Frische. Heute sei das alles vergessen, auch die künstlerischen Techniken, meint Kotchetow. Die Renaissance der Kunst müsse heute wieder über die Technik kommen, damit ein Künstler fähig sei, wie Vermeer aus der Kanne fließende Milch darzustellen...

Dagmar Gold
Performance Mai 2007

 

Ein grandioser Maler erzählt Geschichten von heute

KENNEN SIE DAS: Sie hören ein Musikstück. und die Melodie geht nicht mehr aus dem Kopf: Sie lesen den ersten Absatz und legen das Buch nicht mehr aus der Hand. Selten berühren Bilder auf den ersten Blick wie die des jungen russischen Künstlers Alexander Kotchetow...

...Kunst muss seiner Meinung nach eine Abweichung von der Realität aufweisen, ohne sie sei ein Bild tot. Ein Bild muss sprechen und das Gefühl, die Schönheit und das Leben von heute mitteilen. Kotchetow ist nicht nur ein brillanter Techniker, sondern auch ein genauer Beobachter von Details und menschlichen Beziehungen. Seine Bilder refiektieren den Augenblick - das „fruchtbare Moment" -, in dem sich eine Geschichte verdichtet. "Menschen sind für mich immer interessant, Gefühle, Liebe, Intrigen", betont Kotchetow.

Seine Kunst drückt sich insbesondere im Aquarell aus, einer Technik, die hohe Meisterschaft voraussetzt und keine Korrekturen zulässt. Durch die besondere Technik hat der Künstler ein Gesicht wie die großen Meister. "Ich zeichne jeden Tag einen Gedanken, eine Begebenheit oder zeichne ein Bild aus dem Gedächtnis." Aquarellieren auf hohem Niveau muss täglich trainiert werden. Das ist wie das regelmäßige Üben eines Musikers. "Ich möchte das Aquarell wieder künstlerisch populär machen." Im Gegensatz zum Ölbild schafft das Aquarell den Ausdruck der Leichtigkeit. Ein Aquarell ist edel. Realistische Kunst von guter Qualität braucht sehr viel Zeit...

Dagmar Gold
Diners Club Magazin Mai 2007

 

Junge Figuration im Kunsthaus Wien

Nach der Figuration die Abstration, nach der Abstraktion die Figuration und immer so weiter. Das Kunsthaus Wien ist derzeit wieder einmal bei der gegenständlichen Malerei angekommen.(...)
Bei der Auswahl war nicht das Alter der Künstler entscheidend, sondern das Datum ihre Werke. Lediglich im 21ten Jahrhundert entstandene Gemälde fanden Berücksichtung.
Insgesamt kommen über fünfzig Bilder von rund vierzig Künstlern aus aller Welt zum Einsatz. Darunter sind Stars der internationalen Kunstszene wie Peter Doig, Lucian Freund, Eberhard Havekost, Alex Katz, Neo Rauch oder Xenia Hausner, aber auch mehr oder minder unbekannte, hoffnungsvolle Newcomer wie Samuell Blaser, Sylvia Vandermeer, Richard Phillips, Regina Götz oder Alexander Kotchetow. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit Museum Franz Gertsch im Schweizerischen Burdorf und Kunsthal Rotterdam. (...)

Kunsthaus Wien 22.05.2007 Kunstmarkt.com

 

AMD-Semesterarbeiten 'auf schmalem Grat'

Am 12. April zeigten die Absolventen der Münchener Akademie Mode & Design (AMD) im Rahmen einer großen Modenschau in der Zenithalle ihre Semesterarbeiten und Diplomkollektionen. Die Fashionshow mit dem sinnhaften Namen „Next“ ging damit bereits zum sechsten Mal in Folge über die Bühne und erfreut sich dabei zunehmender Beliebtheit. So lockte die Show 2.500 Besucher in die Zenithalle, darunter neben Vertretern der Modeindustrie und der Wirtschaft auch etliche Redakteure der Mode- und Lifestyle-Magazine und der Tagespresse sowie Abordnungen der beteiligten Sponsoren. Auch prominente Zuschauer wie Jutta Speidel und Julian Nida-Rümelin wurden gesichtet. Für Aufsehen sorgte – neben den beteiligten Jungdesignern – vor allem der russische Maler Alexander Kotchetow, der während der Veranstaltung unentwegt zeichnete. Seine auf diesem Event entstandenen Werke werden im Juni in einer Ausstellung in der Pinakothek der Moderne zu sehen sein, ein netter Nebenaspekt des recht illustren Abends...

Magazin Europa 15.04.2008

 

„ ... die Einsamkeit bleibt. Die Flucht zueinander, das Klammern aneinander, erlöst nicht davon. Auch hierzu sind Alexander Kotchetow zwei berührende Arbeiten gelungen. Die meisten Arbeiten sind Gouachen. Nur aus Kalifornien hat der Maler ein Aquarell mitgebracht. Selbst dort, neben sich die Straße und im Rücken einen Wolkenkratzer, hat Kotchetow ein Mädchen gesehen, das wie verloren vor sich hin ging, einsam in der brodelnden Stadt, deren Wahrzeichen aber dennoch nur das graue Hochhaus ist.“

Ingrid Zimmermann
Zitat aus dem Artikel „Was bleibt, ist Einsamkeit“ Süddeutsche Zeitung, 19.09.2000

 

"Seine Aquarelle bestechen durch ein einzigartiges Farb- und Lichtspiel, das die Figuren fast lebensecht wirken lässt. Frauen sind sein bevorzugtes Motiv. Vor allem Kellnerinnen." Kotchetow malt Szenen aus Münchner Kneipen und Cafés...

...Alexander Kotchetow, 1966 in Kiew geboren, lebt heute in München. "Es gehört zu den wichtigsten Vertretern der neuen realistischen Malerei im süddeutschen Raum", sagt Kunsthändler Thomas Schneider. "Seinen Motiven verleiht er technisch brillant und einfühlsam einen poetischen Reiz."

Bericht von Natascha Gottlieb aus Bild Zeitung, München 19.07.2008

 

...Alexander Kotchetow stammt aus Kiew in der Ukraine, wo er auch seine erste Ausbildung im Zeichnen und Aquarellieren erhielt. Heutzutage ist er ein anerkannter Meister der Farb-, Gestalt- und Formgebung in der Nasstechnik. Seine Aquarelle wurden in der International Art Expo ausgestellt...

"Das dynamische Duo", Fortsetzung Seite 1.
New York Trade Show Capital of World!
Liberty News Online Sonntag, 14. März 2004

 

Die Arbeiten von Alexander Kotchetov, die ich heute in München besichtigt habe, sind das Werk eines talentierten Künstlers mit solider akademischer Ausbildung. Sowohl die Gemälde als auch die Handzeichnungen weisen Herrn Kotchetov als einen Künstler aus, der nicht nur sein Handwerk versteht, sondern auch, gerade in der Malerei, auf traditionellen Techniken fußend weitergehende Impulse aufnimmt und so zu eigenen gestalterischen Möglichkeiten des Ausdrucks kommt.

Alexander Kotchetov kommt vom Realismus her, dem er sich weiterhin verpflichtet fühlt, ihn aber um seine eigene, kritische Art des Sehens bereichert. Eine akademische Ausbildung gibt ihm das Rüstzeug um in seinen gestalterischen Mitteln frei agieren zu können. Vorgelegte Zeichnungen zeigen ihn auch als begabten Illustrator.

Sein eigentlicher Themenkreis ist der moderne Mensch in urbaner Umgebung, wobei er mit viel Feingefühl auf die seelischen Ungleichgewichte der modernen Industriegesellschaft eingeht, ohne sich jedoch im Vordergründig-Plakativen zu verlieren.

Wie jeder bildende Künstler, der seine künstlerische Entwicklung nicht im einmal Erreichten sieht, so ist auch Kotchetov bestrebt, gerade in der Auseinandersetzung mit einem neuen gesellschaftlichen Umfeld sein Talent zu überprüfen und im Austausch mit Kollegen eines anderen Landes befruchtende Anregungen für sein Werk zu finden um sie seinem Gestaltungswillen zu unterwerfen. Kotchetov steht mit diesem Bestreben in einer langen, traditionellen Reihe wichtiger russischer Künstler von internationaler Bedeutung, die gerade in München entscheidende Impulse für ihr künstlerisches Werk empfangen und weiterverarbeitet haben. Beispielhaft sollen hier nur Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky und Marianne von Wereffkin genannt sein...

Klaus Dietz, München, den 17. 12. 1996
Vereidigter Sachverständiger bei der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern
Graphik des 17 .- 20. Jahrhunderts. Handzeichnungen. Aquarelle. Druckgraphik